24.03.2022 | Patrick Schweizer
RSS - unterschätzt, totgesagt und doch nach wie vor ein effektives Tool um Informationen übersichtlich und zeitsparend zu sammeln und zu sichten, ohne sich auf die undurchsichtigen Algorithmen der News Aggregatoren und Social Networks verlassen zu müssen. in.
Die Abkürzung RSS steht für „Really Simple Syndication“ (sehr einfache Verbreitung). Die Bereitstellung von Inhalten im RSS-Format bezeichnet man als RSS Feed. Ein Tool zum Lesen und Verwalten der RSS-Feeds nennt man RSS-Reader oder Feed-Reader.
Einfach gesagt handelt es sich bei einem RSS-Feed um einen Nachrichten-Ticker, der entweder den kompletten Inhalt in Textform liefert oder, bei gekürzten Feeds, die Überschrift und den Einleitungstext des Contents ausspielt. Mit Klick auf die Überschrift wird man dann aus dem RSS-Reader heraus direkt zur Ursprungsquelle geführt, um und die vollständige Meldung zu lesen. Letzteres nutzen vor allem Werbefinanzierte Seiten. Nicht-Kommerzielle Websites und Plattformen stellen dagegen meist den kompletten Beitrag im RSS-Feed zur Verfügung.
Erstmals aufgetaucht sind RSS-Feeds mit dem Einzug der Weblogs in 1999. Blogbetreiber konnten damit eine bequeme Übersicht ihrer Artikel anbieten. Die Leser wiederum hatten so erstmals die Möglich eine Vielzahl an Blogs kontinuierlich zu verfolgen und alle aktuellen Artikel übersichtlich und bequem zu Kategorisieren und zu lesen.
Mittlerweile sind die RSS-Feeds schon lange nicht mehr nur auf Blogs und Newsseiten beschränkt. Auch ein Youtube-Kanal, Podcasts, Subreddits und andere Inhalte können per RSS abonniert und so alle Neuigkeiten zentral in der eigenen „Tageszeitung“, dem persönlichen Feed-Reader, gesammelt werden.
Ein RSS- oder Feedreader überprüft in erster Linie ständig die abonnierten Seiten, spürt dort die neuen Inhalte auf und präsentiert diese in Form von gut lesbaren Texten – also ohne das Website-Template etc.
Die Reader bieten darüber hinaus die Möglichkeit die abonnierten Feeds zu verwalten und zu gruppieren oder auch herunterzuladen um sie später ohne Internetverbindung zu lesen und vieles mehr.
Es gibt viele verschiedene Arten von kostenlosen und kostenpflichtigen Feedreader-Programmen. Auch Email-Programme wie Outlook oder Thunderbird und einige Browser können RSS-Feeds verwalten.
Die spezialisierten Feedreader, wie Feedly, Newsblur und RSSOwl etc., bieten allerdings nicht nur eine bessere Übersichtlichkeit und Funktionalität, sondern können auch Plattformübergreifend per Web, Software und Mobile-App auf allen Geräten synchronisiert und genutzt werden.
Früher stellten Webseitenbetreiber eine eigens eingerichtete URL zur Verfügung, die über einen Link, bzw. einen Button mit dem RSS-Logo, aufgerufen werden konnte. Modernen Feedreadern genügt heute jedoch einfach die URL der Website und der Reader ermittelt damit die entsprechende Feed-URL von selbst.
Webseitenbetreiber sollten auf keinen Fall die Möglichkeit des RSS-Feed als Kundenbindungsinstrument ungenutzt lassen.
Um die Inhalte der eigenen Website als Feed zur Verfügung zu stellen, gibt es grundsätzlich drei Wege:
Üblicherweise basieren die allermeisten modernen Websites heute auf einem CMS-System, dass die automatische Ausgabe von RSS-Feeds unterstützt. Meist muss dies in den Einstellungen des Systems nur entsprechend eingeschaltet werden. Der Rest läuft ganz automatisch ohne Mehraufwand.
Feedly stellt Abonnierte Seiten als Liste, Magazin-, Kachel- oder Volltextansicht dar und bietet verschiedene Filter-Einstellungen, die beispielsweise bereits gelesene Artikel automatisch ausblenden. Zudem lassen sich Artikel in einer Leseliste für später speichern.
Feedly macht darüber hinaus auch Vorschläge zu möglichen interessanten Feeds anhand von Stichwörtern und Interessen.
In der Standard-Version ist Feedly kostenlos – was für die einfache, persönliche Anwendung in der Regel auch ausreicht.
In der Pro Version stehen viele weitere Funktionen zur Verfügung. Unter anderem eine künstliche Intelligenz (KI) namens Leo, die die interessantesten und wichtigsten Artikel vorauswählt und so als „Research Assistent“ agiert.